Digital Detox! – Den eigenen Social Media-Konsum limitieren? Wie schaffe ich das?

Als Unternehmer oder Selbstständiger hat man in der Regel mehrere Hüte auf und findet sich öfters in Situation wieder, in denen man gerne mehr als zwei Hände hätte. Ein großes Problem dabei ist nicht selten die begrenzte Zeit – 24 Stunden hat ein Tag, und diese Zeit kommt einem zunehmend kürzer vor, mit den scheinbar nie endenden Aufgaben und der kontinuierlich wachsenden ToDo-Liste, die man zu bedienen hat. 

Zu den vielen Aufgaben zählt dabei auch die Social Media-Arbeit, die getan werden muss. Oft verliert man sich dabei in der eigenen Timeline: Man liest einen interessanten Post und wird von dort auf den nächsten geleitet. Danach sieht man sich ein kurzes Video an und liest wieder einen Blog-Artikel. Vielen fällt es dabei schwer, einmal zu sagen: “So, jetzt muss ich weiter arbeiten und lege das Smartphone zur Seite!” – Für genau dieses Problem möchte ich in diesem Artikel ein paar Lösungsansätze liefern.

Die erste Idee, die ich für dieses Problem habe, ist die eines ganz klar geregelten Ablaufes, jedes einzelnen Klicks, wenn es um Social Medias geht. Ich rate immer dazu, seine Social Medias mit Tools wie Hootsuite im Voraus zu bedienen, d.h. alles, was man unter der Woche postet, am Wochenende bereits abgespeichert zu haben und dann automatisch posten zu lassen. Macht man dies, dann hat man während der Arbeit gar keinen Grund mehr, sein Handy in die Hand zu nehmen und beispielsweise Instagram zu öffnen. Muss man dennoch trotzdem einmal auf Social Media (um bspw. einen Post nachzuholen, den man nicht im Tool gespeichert hat), so würde ich eine ganz klare Step-By-Step-Liste anlegen, von der keine Ausnahmen gemacht werden dürfen. Diese könnte dann zum Beispiel so aussehen;

  1. Handy nehmen
  2. Instagram öffnen
  3. Auf das Profil gehen und das Feld zum Posten öffnen
  4. Post schreiben und absetzen
  5. Handy ausschalten
  6. Handy weglegen

Das klingt sehr banal, es fällt jedoch unglaublich vielen Usern sehr schwer, sich an solche einfachsten Tipps zu halten. Ein schriftliches Festhalten der eigenen ‘Social Media-Regeln’ kann hierbei definitiv helfen. Danach ist es außerdem sinnvoll, das Smartphone möglichst weit vom Arbeitsplatz zu entfernen und den Klingelton nur für Anrufe oder wichtige Text-Nachrichten (bspw. von bestimmten Kontakten) zu aktivieren. Somit wird garantiert, dass man – während man eigentlich am Schreibtisch oder im Meeting sitzt – nicht einfach mal spontan auf das Handy schaut und seinen Fokus somit erst wieder zurückgewinnen muss. Automatisierung und System sind hierbei die wichtigen Buzzwords, die dafür sorgen, dass ich auf Social Media nur die Zeit investiere, die ich auch wirklich investieren möchte.

Eine solche Methode kennen manche von uns vielleicht sogar noch aus der Kindheit, als es hieß: “Du darfst nur 30 Minuten an den Computer!” oder “Setz’ dich nicht vor den Fernseher, wenn Du Hausaufgaben machst!” – Doch das hat sich bewährt, weshalb ich diese Methode hier noch einmal erwähnt habe.

Ein Pendant hierzu sind gängige Apps, zur Limitierung des eigenen Social Media Konsums. Das Prinzip dahinter ist genial. Indem mir eine App jeden Tag anzeigt, wieviel Zeit ich heute schon auf Instagram, Facebook und Co. verbracht habe, wird das ganze zum Spiel. Man sieht zum Beispiel: “Du warst heute 180 Minuten auf Social Media!” – Das nehme ich als Herausforderung und setze mir zum Ziel, am nächsten Tag maximal 165 Minuten auf Social Media aktiv zu sein. Der Fachbegriff für solche Apps ist ‘Digital Detox’ – Also das Entgiften von der digitalen Welt. 

Der Vorreiter dieser Sparte ist ‘Quality Time’! Wie der Name schon sagt, geht es bei Quality Time darum, die Zeit so gut wie möglich zu nutzen und genau deshalb werden diverse Statistiken angezeigt – So zum Beispiel, wie oft man den Bildschirm entsperrt hat oder wie oft dieser insgesamt angeschaltet war. Wie gesagt: Man sollte dies als Challenge nehmen und sich jeden Tag erneut unterbieten wollen. Dabei wird außerdem eine Art ‘Timeline’ erstellt, bei der ich sehe, wann ich welche Apps benutzt habe. Somit kann ich sehen, dass ich bspw. jeden Tag noch vor dem Aufstehen auf Instagram gehe, was eigentlich überhaupt nicht nötig ist.

Mit einer solchen App ist es jedoch nicht getan – Digital Detox besteht vor allem aus einem: Selbstdisziplin. Eine Art Smartphone-freie Zeit wäre mein nächster Tipp. Ich richte mir am Tag bewusst zwei Stunden ein, in denen ich nicht an mein Handy gehe. Das sollte sich natürlich auf den Kundenkontakt oder wichtige Geschäfts-Calls auswirken. Wenn ich jedoch – wie jetzt gerade – meine Newsletter-Artikel schreibe, brauche ich dazu keinen anderen Input (in Form von neuen Instagram-Postings oder WhatsApp-Nachrichten), der mich höchstens ablenken würde. Ich richte mir also bewusst ein Zeitfenster ein, in dem ich mich nur um Aufgaben kümmere, bei denen ich weder auf Kommunikation mit anderen, noch auf mein Mobiltelefon angewiesen bin. Also: Einfach den Flugmodus rein und ran an die Arbeit – Man wird seine Effizienz um ein vielfaches steigern können.
Abschließend möchte ich noch erwähnen, dass man sich beim Digital Detox eine Menge trauen muss und vieles auch Gewöhnungssache ist. Wichtig sind dabei folgende Grundsätze:

  • Ich muss nicht sofort auf eine Nachricht/Mail antworten, wenn es diese nicht dringendst erfordert.
  • Meine Freunde haben Verständnis dafür, wenn ich auch einmal 10 Stunden nicht antworte, wenn ich auf der Arbeit bin.
  • Sämtliche soziale Normen bzgl. der Smartphone-Nutzung sind nur Normen und keine Gesetze. Es ist nicht schlimm, nicht immer erreichbar zu sein oder nicht sofort zu antworten.