Sicherlich haben auch Sie sich Ihr Veranstaltungsjahr 2020 ganz anders vorgestellt. Ob Sie nun geplant hatten, als Aussteller auf einer Fachmesse neue Kunden zu werben, neue Mitarbeiter über eine Recruiting-Messe anzuwerben oder sich als Besucher von neuen Trends auf dem Markt inspirieren zu lassen – all das, wird es in diesem Jahr entweder gar nicht mehr oder nur sehr eingeschränkt geben. Corona sei dank.
Um dies noch einmal zu verdeutlichen: Es geht mir gerade nicht darum, dass Sie aufgrund von Corona keine Messe besuchen dürfen, bzw. es keine Messen gibt. Das ist aktuell der Fall, aber sicherlich kein Dauerzustand. Viel eher möchte ich betonen, dass auch danach fraglich ist, ob wieder so viele Unternehmen und Besucher das Budget für einen Messebesuch aufwenden können. In den USA beispielsweise fehlt einem Großteil der Messebesucher faktisch das Budget für die weite Anreise und den Aufenthalt während einer mehrtägigen Messe.
Es gibt nun zwei Wege, mit dieser neuen Situation umzugehen
Sie können nun entweder den Kopf in den Sand stecken, anderen die Schuld zuweisen und selbst keine wirkliche Veränderung herbeiführen. Die andere Option wäre, neue Wege zu gehen und wirklich darüber nachzudenken, wie man in dieser Situation eine neue Lösung für ein neues Problem kreieren kann. Dass ich die zweite Möglichkeit für die Richtige halte, ist selbstverständlich. Im folgenden Artikel möchte ich Ihnen hierfür gerne einen konkreten Lösungsvorschlag unterbreiten.
Es gilt hier, nun zu handeln. In einer Krise werden die Marktanteile immer neu gemischt. Als Sieger geht derjenige aus einer Krise heraus, der diese für sich genutzt hat und entsprechend der angespannten Bedingungen am besten gehandelt hat.
Wir haben also konkret zwei neue Umstände:
A: Aufgrund der Ansteckungsgefahr während der Corona-Pandemie, sollten sich möglichst wenige Menschen an einem gemeinsamen Ort aufhalten.
B: Ich sollte davon ausgehen, dass innerhalb meiner Zielgruppe die Budgets für ein Messebesuch eher gesunken sind.
Mein konkreter Lösungsvorschlag dafür besteht aus zwei Teilen, die in Kombination sogar noch besser funktionieren: Veranstalten Sie ein lokales Event, das praktisch eine große Fachmesse im Kleinen darstellt und/oder streamen Sie den Inhalt der Veranstaltung live auf Facebook. Somit haben Sie beide Aspekte abgedeckt – schließlich besteht aufgrund einer geringeren Besucherzahl (und der Zuschauer des eventuellen Livestreams) eine viel geringere Ansteckungsgefahr als bei einer großen Messe. Außerdem sparen Sie den Besuchern eine lange Anreise inklusive Übernachtung. Das Budget stellt also auch kein Problem dar.
Primär sollte aber der Gedanke des Streamings im Vordergrund stehen. Machen Sie sich also Gedanken, wie Sie Ihren “Besuchern” die bestmögliche Messe-Erfahrung bieten können, ohne dass diese ihr Büro verlassen müssen. Überlegen Sie sich zum Beispiel, ob Sie die Beratung und Produktvorstellung, die Sie sonst auf Messen durchführen würden, nicht auch online abbilden können. Während eines Livestreams können die Zuhörer schließlich live Kommentare versenden, womit die direkte Interaktion unmittelbar gefördert wird. Außerdem trägt dieses Tool bestmöglich zur Markenbekanntheit bei. Schließlich fühlt sich der Empfänger Ihrer Botschaft dann optimal abgeholt, wenn er gerade einen realen Austausch mit Ihnen führt und sofort eine Antwort erhält.
Um Ihnen eine konkrete Vorstellung zu geben, wie das in der Praxis aussieht, möchte ich Ihnen gerne ein paar Beispiel vorstellen, die Sie vielleicht auch in abgewandelter Form für sich nutzen können.
So zum Beispiel bietet ein Restaurant gerne Kochkurse an, bei denen die Teilnehmer ihr eigenes Gericht kochen. Das ist aktuell natürlich nicht mehr so einfach möglich. Die Alternative: Die Gäste des Kochkurses melden sich sofort an und erhalten ein Paket mit allen wichtigen Zutaten. Anschließend startet das Restaurant einen Livestream auf Facebook, dem alle Kunden ganz normal folgen können.
Selbiges ist auch mit einer klassischen Weinprobe eines Winzers möglich: Der Kunde erhält bestimmte Weine, die in einer Weinprobe gemeinsam verkostet werden – nur eben nicht persönlich, sondern über einen Livestream.
Dieses Vorgehen lässt sich so allerdings auch auf die Industrie und sämtliche B2B-Unternehmen übertragen. So zum Beispiel können Fachvorträge, Keynotes und vor allem Tutorials oder die Vorstellung neuer Features über einen Livestream publik gemacht werden. Dieses Vorgehen ist beispielsweise bei den Weltberühmten Apple Keynotes seit Jahren absoluter Standard – vor allem aber, da das Interesse an der Veranstaltung wesentlich größer als die Anzahl der Plätze in den jeweiligen Locations ist. Die Livestreams haben dort mehrere Millionen Zuschauer. Aber warum sollte es denn bei Apple bleiben? Warum sollten Sie den Vortrag, den Sie normalerweise live für 500 Besuchern auf einer Messe halten würden, nicht einfach aus dem Büro streamen?
Die Vorteile von Livestreams
Livestreams bieten natürlich viele weitere Vorteile als nur die der niedrigen Kosten und des geringen Infektionsrisikos. So zum Beispiel sind auch sie interaktiv. Jemand, der eigentlich während Ihres Vortrags eine Frage hatte, diese aber nicht vor allen Anwesenden stellen möchte, kann sie nun einfach in den Chat schreiben, den Sie dazu auch noch live verfolgen können, ohne dabei unterbrochen zu werden. Ein Livestream bleibt der Nachwelt außerdem in Form einer Aufzeichnung erhalten, sodass Sie diesen im Rahmen Ihres Content Marketings weiter verwenden können.
In einem folgenden Artikel möchte ich gerne auf die technischen Begebenheiten rund um das Thema Livestream eingehen. Gerne beantworte ich Ihnen Ihre Fragen dazu auch vorab.