Strange: Dieser Chef will, dass seine Mitarbeiter öfter den Job wechseln…

Darum sollten Angestellte öfter den Job wechseln

Ryan Holmes gründete bereits 2008 das Social-Media-Management-Unternehmen Hootsuite in hootsuite-ryan-holmesKanada. Heute wird der Service des Unternehmens von mehr als zehn Millionen Kunden aus 175 Ländern genutzt. Aktuell experimentiert der Gründer mit einem neuen Arbeitsmodell, wie er in einem Artikel für „Fastcompany“ ausführlich erläuterte. So haben die Mitarbeiter die Möglichkeit, drei Monate lang in anderen Abteilungen zu arbeiten und dort auch fest angestellt zu werden.

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Ryan Holmes, Flickr/Michael Tippett

Die Idee hinter diesem Konzept

Die sogenannten Millenials waren der Auslöser für dieses neue Arbeitskonzept. Denn wie eine Studie im Auftrag von LinkedIn ergab, wechselt die Generation Y den Job wesentlich öfter als vorherige Generationen. So haben junge Menschen, die ihren Abschluss in den Jahren zwischen 2006 und 2010 gemacht haben, innerhalb von fünf Jahren im Schnitt 2,85 Jobs. Bei den Absolventen aus den Jahren zwischen 1986 und 1990 waren es hingegen nur 1,6 Jobs.

Bei Abschluss zwischen 2006 und 2010, innerhalb von fünf Jahren im Schnitt 2,85 Jobs gewechselt. Bei den Absolventen zwischen 1986 und 1990 waren es hingegen nur 1,6 Jobs.

Holmes stellte auch in seinem Unternehmen fest, dass junge Menschen eher geneigt sind, neue berufliche Herausforderungen zu suchen. Zwar gaben die Mitarbeiter in regelmäßigen Umfragen an, dass sie in der Firma zufrieden seien, doch Holmes stellte sich die Frage: „Wenn die Leute die Firma lieben, warum verlassen sie sie dann?“

junge Menschen suchen stets neue Herausforderungen und wechseln deshalb öfter den Arbeitsplatz

Nach ausführlichen Gesprächen mit seinen Mitarbeitern stellte sich folgendes heraus: Weder ein zu niedriges Gehalt noch Probleme mit den Kollegen waren der Grund für den Wechsel. Vielmehr suchen gerade junge Menschen stets neue Herausforderungen und wechseln deshalb öfter den Arbeitsplatz. Um gute Leute nicht an die Konkurrenz zu verlieren, ließ sich Holmes also etwas einfallen.

Eine Art Rotationsverfahren wird eingeführt

Nach dem Vorbild von Google führte Holmes in seinem Unternehmen eine Art Rotationsverfahren ein. Bei Google haben die Mitarbeiter etwa die Möglichkeit, sechs Monate lang in anderen Abteilungen zu arbeiten, ohne ihren eigentlichen Job zu gefährden. Sofern ihnen die neue Aufgabe gefällt und auch wirklich jemand gebraucht wird, können sie problemlos wechseln und der alte Job wird neu vergeben.

Ein ähnliches Modell wurde bei Hootsuite eingeführt. Hier können die Angestellten drei Monate lang täglich in einer neuen Stelle arbeiten. Allerdings müssen sie zuvor eine Art Lernplan erstellen, der von den Vorgesetzten genehmigt werden muss. Teilnehmen dürfen an diesem Programm außerdem nur Mitarbeiter, die mindestens seit einem Jahr beschäftigt sind und gute Leistungen erbracht haben. Wenn die neue Stelle gefällt und die jeweiligen Abteilungsleiter einverstanden sind, kann der Mitarbeiter nach den drei Monaten dort in Vollzeit arbeiten, sofern seine Stelle nachbesetzt werden konnte. Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit, jederzeit wieder in die alte Stelle zurückzukehren.

Wie läuft die Testphase?

Noch befindet sich dieses Modell bei Hootsuite in der Testphase. Doch sofern dieser Test erfolgreich verläuft, handelt es sich um eine klassische Win-Win-Situation für das Unternehmen und die Mitarbeiter. Denn die Millenials können innerhalb des Unternehmens Neues ausprobieren, ohne dass sie sich einen neuen Job suchen müssen. Für den Arbeitgeber bringt das natürlich den Vorteil, dass dieser sich weniger häufig nach geeigneten Kandidaten für offene Stellen umsehen muss.

Was bietet das Unternehmen?

Hootsuite bietet Freelancern und Unternehmen die Möglichkeit, sämtliche Social-Media-Kanäle möglichst optimal zu nutzen. Weil sich über Hootsuite sämtliche sozialen Netzwerke verwalten lassen, können die Kunden die Veröffentlichung ihrer Nachrichten optimal planen. Darüber hinaus können sie direkt erfahren, was die jeweilige Zielgruppe über die Marke oder das Unternehmen sagt. Hierfür bietet Hootsuite diverse Überwachungstools in den sozialen Netzwerken an.

Profitabel für die Kunden sind außerdem die Social-Media-Analysen. Denn hierdurch erhalten die Kunden einen direkten Einblick, wie erfolgreich ihre Bemühungen sind. Der Kunde hat dadurch den Vorteil, dass er Erfolgreiches beibehalten und gegebenenfalls eine Kursänderung vornehmen kann, wenn bestimmte Bemühungen nicht fruchten. Natürlich spielt für das Team von Hootsuite auch die Sicherheit eine wesentliche Rolle. So gibt es unter anderem sichere Logins sowie einen Profilschutz.


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