Für eine neue Geschäftsidee zu brennen, das ist im Grunde sehr einfach. Du hast die Idee, denkst etwas über sie nach, malst Dir in Deinen Gedanken einige Szenarien aus und fängst früher oder später damit an, Deine Idee in die Realität umzusetzen.
Geschäftsidee prüfen?
Auf genau diese Weise sind natürlich bereits sehr viele Ideen entstanden, die sich als erfolgreich erwiesen haben. Die allermeisten solcher Ideen waren jedoch nicht von Erfolg gekrönt und sind daher wieder in der Versenkung verschwunden.
Das Ganze ist natürlich umso ärgerlicher, je mehr Geld und Energie Du bereits in die Idee investiert hast. Niemand gesteht sich schließlich gerne ein, dass die Idee niemals das Fliegen lernen wird und das Geld letztlich „verbrannt“ wurde. So arbeiten manche Menschen zum Teil jahrelang an einer Idee, die sie eigentlich bereits nach wenigen Wochen schon hätten begraben sollen.
Aus diesem Grund ist es sehr bedeutsam, eine Geschäftsidee von Anfang an umfangreich zu prüfen und zu testen, ehe sie aktiv umgesetzt wird. In diesem Artikel sollst Du erfahren, wie Du dabei vorgehen solltest und ohne viel Startkapital erkennen kannst, ob Deine Idee wirklich Chancen auf Erfolg hat.
Schritt 1: Mach Deine Idee bekannt
Klar, sicherlich wirst Du Angst davor haben, dass Dir jemand eine Idee klauen und mit der Vermarktung dieser Idee zuvorkommen könnte, wenn Du sie eifrig herumerzählst. Auf der anderen Seite ist es sehr wertvoll, Dir Feedback von möglichst vielen Personen aus Deinem Bekanntenkreis zu holen, ehe Du damit beginnst, Deine Idee in die Realität umzusetzen.
In USA offen über die eigenen Ideen sprechen
In Amerika beispielsweise ist es üblich, stets offen über die eigenen Ideen zu sprechen. Tatsächlich ist die Wahrscheinlichkeit, in einem Gespräch konstruktives Feedback zu erhalten, deutlich größer als die Gefahr, dass Dir jemand Deine Geschäftsidee klauen würde. Sprich also offen über Deine Idee und höre Deinem Gegenüber aufmerksam zu. Auf diese Weise kannst Du Deine Idee vielleicht sogar optimieren, was für die Umsetzung Deiner Geschäftsidee natürlich äußerst hilfreich ist.
Betrachte das Feedback als frühe Rückmeldung von potentiellen Kunden, denn schließlich müssen diese ebenso überzeugt von Deiner Idee sein wie Du selbst – ansonsten wird eine geschäftliche Idee kaum einen entsprechenden Absatzmarkt finden können.
Extra Tipp:
Mach Dich frei von dem Wunsch danach, lediglich Zustimmung von Deinen Gesprächspartnern zu bekommen, dass Deine Idee sensationell gut ist. Dies ist die falsche Herangehensweise, denn Du solltest Bedenken, die Dein Gegenüber äußert, ernstnehmen.
Wenn Dir fünf Leute erzählen, dass Deine Idee aus einem bestimmten Grund nicht funktionieren wird, dann wird dies nichts damit zu tun haben, dass sie Dir den möglichen Erfolg nicht gönnen, sondern vielmehr damit, dass Deine Idee aus dem genannten Grund aller Wahrscheinlichkeit nach nicht funktionieren wird.
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Zusätzlich kannst Du aus diesen Gesprächen erkennen, welche Funktionen Deine potentiellen Kunden an Deiner Idee bzw. dem künftigen Produkt schätzen und welche für sie eher irrelevant sind. Auf diese Weise erhältst Du sogar noch Anregungen für zusätzliche coole Features.
Schritt 2: Käufer für Dein Produkt finden
Dieser Schritt ist wahrscheinlich der wichtigste und zugleich derjenige, der am häufigsten vernachlässigt wird. Viele Menschen brüten lange über ihrer Geschäftsidee, warten bis sie vollständig perfektioniert ist und bringen sie dann auf den Markt. Wenn sie dann zwei Jahre an ihrem Produkt getüftelt und viele tausend Euro in ihre Idee investiert haben, sind sie der Überzeugung, das hieraus entstandene Produkt müsse ein durchschlagender Erfolg werden.
Es ist jedoch nur allzu wahrscheinlich, dass eben dieses Produkt zu einem Flop werden wird.
Der Grund: Du musst so schnell wie es möglich ist, echte Kunden finden, die Dir echtes Geld zahlen. Kein Mensch benötigt wirklich ein absolut perfektes Produkt. Viel wichtiger ist ein einfaches Produkt, das mir für ein Problem eine bessere Lösung bietet als die bestehende Lösung.
…keine 5.000 zusätzlichen Funktionen
Ich benötige keine 5.000 zusätzlichen Funktionen, von denen ich 99 Prozent sowieso niemals nutzen werde. Auch das Design kann ich durchaus vernachlässigen. Viel wichtiger ist es, dass dieses Produkt Zeit für mich spart oder ein echtes Problem löst. Genau dann öffne ich meinen Geldbeutel und kaufe das Produkt.
Die Folge: Erstelle einen Prototyp und versuche, ihn so schnell wie es geht zu verkaufen.
Nutze hierfür auch die Online-Kanäle und baue eine schicke Landingpage. Aus dieser sollte klar hervorgehen, was Dein Produkt kann und zu welchem Problem es eine Lösung anbietet. Gehe davon aus, dass Dein Produkt komplett fertig und einsatzfähig ist.
Setze einen Button auf die Seite, mit dem die Leute Dein Produkt sofort kaufen können. Lege einen Preis fest, den Du selbst für angemessen hältst.
Nun brauchst Du Traffic, also möglichst viele potentielle Kunden, die Deine Seite besuchen. Poste hierzu Dein Produkt in Foren oder kaufe Dir notfalls Traffic. Warte dann einfach einmal ab, was passiert.
Nun sollte die wichtigste Frage für Dich sein, wie viele Leute den Button anklicken und auf diese Weise eine klare Kaufabsicht signalisieren. Ist aus den Daten, die Du sammeln konntest, ersichtlich, dass dieses Geschäftsmodell mit etwas Optimierung funktionieren könnte?
Eigentlich ist dieser Schritt sehr einfach in die Realität umzusetzen, trotzdem wird er selten gemacht. Viele Menschen arbeiten offensichtlich lieber monate- oder jahrelang an einer Lösung, um am Ende ernüchtert feststellen zu müssen, dass es niemanden interessiert. Tu einfach so, als hättest Du bereits eine Lösung und prüfe, ob dies jemanden interessiert und ob jemand ein Produkt kaufen würde.
Nun fragst Du Dich sicherlich zu Recht, was eigentlich passiert, wenn Leute Deine Seite besuchen und ein Produkt kaufen möchten, das eigentlich noch gar nicht vorhanden ist. Die Antwort darauf ist recht einfach. Nach dem Klick auf den Kaufen-Button taucht ein Pop-up-Fenster mit einer Meldung auf, die ungefähr so lauten könnte:
„Dieses Produkt ist leider noch nicht verfügbar. Trage bitte Deine E-Mail-Adresse ein und ich werde Dich informieren, sobald das Produkt fertiggestellt wurde. Zusätzlich erhältst Du hierfür einen Gutschein in Höhe von 25 Prozent (oder XYZ Euro).“
Auf diese Weise kannst Du E-Mail-Adressen einsammeln und Deine potentiellen Kunden danach fragen, welches der angekündigten Funktionen Deines Produktes ihnen besonders gut gefällt und welche Funktionen sie sich noch zusätzlich wünschen würden.
Dieses Feedback ist sprichwörtlich Gold wert, denn Du hast nun die Möglichkeit, Dein Produkt exakt auf die Wünsche und Bedürfnisse Deiner Zielgruppe auszurichten. Je mehr sich Dein Produkt letztlich an den Anforderungen Deiner Zielgruppe orientiert, umso wahrscheinlicher wird es auch gekauft werden.
Schritt 3: Loslegen!
Zugegeben, zunächst hast Du in diesem Artikel erfahren, dass Du nicht voreilig loslegen solltest, nur um Dir abschließend den Tipp zu geben, nun durchzustarten. Loslegen bedeutet in diesem Fall jedoch nicht, Dich selber in einem Keller zu vergraben und die nächsten Monate an Deiner Idee zu arbeiten. Es geht vielmehr darum, jetzt anzufangen, Deine Idee zu testen.
Hol Dir also Feedback, optimiere Deine Idee und hole Dir Deine ersten Käufer. Im Laufe der Zeit wirst Du Dein Produkt gemeinsam mit Deinen ersten Kunden anhand deren Bedürfnisse immer besser machen. Letzten Endes sollten stets die Bedürfnisse Deiner Kunden darüber entscheiden, welche Funktion als nächstes umgesetzt bzw. eingebaut wird. Diese Entscheidung treffen also Deine Kunden und nicht Du.
Es mag sich vielleicht etwas paradox anhören, aber für Dein Produkt ist Deine eigene Meinung komplett uninteressant und unwichtig. Teste alles am und mit Deinen Kunden und Dein Produkt wird immer besser werden.