Interaktion ist vielleicht sogar der wichtigste USP der sozialen Netzwerke. Erfahrene Marketiers wissen jedoch auch: Eben diese Interaktion kommt nicht von alleine. Im folgenden Artikel möchte ich Ihnen drei konkrete Wege aufzeigen, mit denen Sie die Interaktionsraten auf Ihren Social Media-Profilen maßgeblich steigern können.
Doch bevor wir mit den konkreten Tipps starten, sollten wir das Wort “Interaktion” im Social Media-Kontext einmal analysieren. Interaktion bedeutet, dass die eigenen Inhalte von Nutzern in den sozialen Medien wahrgenommen und verstanden werden. Das bedeutet beispielsweise, dass die Nutzer Ihre Botschaften mit dem obligatorischen “Like”, einem Kommentar oder durch “Teilen” wertschätzen.
Es geht also darum, die eigenen Follower dazu zu bringen, sich intensiver mit den eigenen Inhalten zu befassen, diese zu verstehen und zu treuen Anhängern zu machen. Wie genau das funktioniert erfahren Sie jetzt.
Gestalten Sie Ihre Beiträge interaktiv?
Der wohl relevanteste Nährboden für sämtliche Interaktion mit Ihrer Zielgruppe besteht sicherlich aus Beiträgen, mit denen interagiert werden kann. Hinterfragen Sie also ganz gezielt: Kann man mit dem eigenen Content überhaupt interagieren?
Ein wichtiges Kriterium dabei ist, ob der Beitrag eine interaktive Frage enthält, die kundenorientiert gestaltet ist. Bedeutet: Wenn man beispielsweise ein Zitat einer bekannten Persönlichkeit postet, könnte man im Beitrag nach der Meinung der eigenen Community zum veröffentlichten Zitat fragen.
Dabei ist völlig egal, ob die eigene Community dem Zitat zustimmt oder dieses sogar ablehnt. Wichtig ist, dass sie sich eingebunden fühlt und eine gewisse Wertschätzung der eigenen Meinung erfährt.
Ein Geheimtipp an dieser Stelle: Gestalten Sie Ihre Beiträge gerne provokant. Wenn Sie besonders viele Interaktionen triggern wollen, soll sich Ihre Community gerne über etwas “aufregen” dürfen. So zum Beispiel über eine gepostete Statistik, die ein wenig bizarr wirkt. Es liegt im Grundwesen des Menschen, dass man andere gerne korrigiert.
Dazu gibt es auch ein passendes Sprichwort: Wenn man eine Frage hat, sollte man nicht diese Frage stellen, sondern eher eine bewusst falsche Behauptung in Umlauf bringen, um korrigiert zu werden.
Eine weitere Möglichkeit besteht aus der Verwendung von interaktiven Formaten, also von Postings, die Ihre Community unmittelbar mit einbinden. So zum Beispiel das “Fill in the blankets”-Format, bei dem ein Satz von der eigenen Community vervollständigt werden muss und bspw. jeder das fehlende Wort des Satzes “Meine Lieblingssportart ist _______.” in die Kommentare schreibt.
Nutzen Sie die neuesten Techniken?
Dass sich die Social Media-Landschaft sehr schnell verändert, habe ich bereits etliche Male in meinem Blog angesprochen. Jeden Tag gibt es neue Features und technische Funktionen, die von den Plattform-Betreibern zum Test freigegeben oder veröffentlicht werden.
Ein wahrer Milestone in dieser Entwicklung stellten in der Vergangenheit die sogenannten “Story”-Formate dar, die zunächst auf SnapChat und später umso stärker auf Instagram genutzt wurden und werden. Das Story-Format zeichnet sich dadurch aus, dass ein Beitrag im Hochformat veröffentlicht und nach 24 Stunden automatisch wieder gelöscht wird.
Storys spielen somit auf den Aspekt der FOMO (“Fear of missing out”, “die Angst etwas zu verpassen”) ein. Die Nutzer werden also mobilisiert, regelmäßig die sozialen Netzwerke abzurufen, um auch ja keine Story-Beiträge zu verpassen.
Diese enge Bindung wurde letztendlich von Instagram mit der Hilfe von Stickern in eine wahre Interaktions-Quelle umgewandelt. Durch die Sticker-Funktion können interaktive Sticker zu einer Story hinzugefügt werden, die beispielsweise Umfragen oder Quizzes abbilden können. Entsprechend sollten Sie diese Sticker unbedingt dazu nutzen, “Education” über Ihr Produkt zu betreiben.
Veranstalten Sie also Quizzes über Ihr Produkt, Ihr Unternehmen oder über Ihre Zielgruppe. Fragen Sie Ihre Zielgruppe regelmäßig nach Ihrer Meinung, indem diese durch einen Sticker angegeben werden kann. Der große Vorteil für die Zielgruppe: Ein Sticker kann mit einem einfachen Klick bedient werden, oder dabei einen Kommentar formulieren zu müssen.
Folgen Sie den aktuellen Trends?
Während wir uns im vorherigen Abschnitt noch mit den technischen Begebenheiten auf Social Media befasst haben, geht es nun um die Inhalte, die Ihrer Community serviert werden. Dabei gilt es, ganz bestimmte “Hypes” mitzunehmen und Trends frühzeitig zu erkennen. Wer heute schon weiß, was morgen gut ankommt, hat die besten Voraussetzungen für hohe Interaktionsraten.
Auf Social Media gibt es also bestimmte Themen, die in bestimmten Zeiten eine irrational große Aufmerksamkeit gewinnen und vielen Creatorn und Marken die Chance bieten, in kurzer Zeit an eine große Reichweite zu kommen. Das prominenteste Beispiel dafür dürfte die #IceBucketChallenge gewesen sein, bei der es darum ging, sich einen Eimer Eiswasser über den Kopf zu kippen, um auf die Krankheit “ALS” aufmerksam zu machen (Hintergrund: Während man sich den Eimer über den Kopf kippt, fühlt man sich für eine kurze Zeit so, wie ein ALS-Patient).
Zahlreiche Politiker, Unternehmer, Sportler, Schauspieler aber auch ganz “normale” Nutzer nahmen an der Challenge teil. Durch den viralen Trend kamen viele Nutzer mit neuen Marken in Kontakt. Gewiss kann man also sagen, dass teilnehmende Unternehmen von der ALS-IceBucketChallenge profitieren konnten.
Entsprechend gilt auch für Sie: Beschäftigen Sie sich mit dem Verhalten Ihrer Nutzer: Welche Trends gibt es? Welche Trends könnte es in Zukunft geben? Und vor allem: Wie können Sie bei diesen Trends mitmischen?